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Die schwarzen Kokons schwingen mit dem Wind. Templiner hat aus ihnen einen großen Schlitz für die Augen herausgeschnitten. Aus der Burka starren einen die imaginären Augen an – eine Grenze nach innen, der Mensch ist verschwunden, ohne Möglichkeit der Kontaktaufnahme.
Der Kokon symbolisiert die Einschränkungen und Barrieren, die wir uns selbst und anderen auferlegen, während der Schlitz für die Augen ein Fenster zur Außenwelt ist, allerdings ohne Möglichkeit zur Interaktion. Die Darstellung der Burka und der Blick durch den Schlitz werfen Fragen über die Rolle von kulturellen Grenzen auf. Sie regen dazu an, darüber nachzudenken, wie solche Grenzen den individuellen Ausdruck und die persönliche Freiheit beeinflussen und wie sie gleichzeitig Identität und Zugehörigkeit formen.
Georgia Templiner vor ihren Kokons in der Turiner Galerie „Dr Fake Cabinet"